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Seit der Mensch die Erde bevölkert führt er auf seinen Wanderungen nutzbare Pflanzen und Tiere mit. In der Neuzeit sind dies vermehrt Arten zur Zierde oder exotische Tiere als Hausgenossen. Oft halten sich diese nicht an die ihnen vorgegebenen Grenzen und werden unbeabsichtigt oder gar absichtlich in die freie Natur gebracht. Ganz nebenbei werden dabei auch unbemerkt weitere Organismen mitgeführt. In vielen Fällen bleibt das ohne Folgen. Doch gelegentlich entwickeln sich daraus regelrechte Invasionen. Angestammte Arten können massiv geschädigt werden, bestehende Gleichgewichte werden zerstört. Vermeintlich winzige Organismen haben große Wirkung: Bekannte Beispiele findet man bei den Pilzen (Ulmensterben, Eschensterben), bei Viren (Vogelgrippe), Bakterien (Feuerbrand) und Insekten (Reblaus, Kartoffelkäfer). Auch unter den Blütenpflanzen haben sich in Europa den Menschen gefährdende fremdländische Arten etabliert: Herkulesstaude und Traubenkraut (Ambrosie) können unsere Gesundheit bedrohlich schädigen. Springkraut und Japan-Knöterich entwickeln dominante Reinbestände, sie sind kaum zu bändigen. Eine Gefahr für die heimische Natur? Was gilt im Verlauf der Erdgeschichte, in denen es immer schon Wanderbewegungen gab als heimisch? Es sind stets nur Momentaufnahmen aus der aktuellen Gegenwart. Ein Blick in die Vergangenheit wirft viele Fragen auf. Anhand ausgewählter Arten wird die Biologie, Ausbreitungsdynamik und Wirkungen auf Natur, Mensch und Wirtschaft erörtert. Einzelne Vertreter aus unterschiedlichen Organismengruppen werden wir uns genauer ansehen.
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