Vorträge
Dipl. Biologe Wolfgang Decrusch
Faszination Botanik
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Alpenbotanik - Vortrag
So. 26. Januar 2025
Naturmuseum Ulm

Die Alpenpflanzen stellen in vielerlei Hinsicht etwas Besonderes dar, sie sind in Abhängigkeit ihrer Umwelt unter oft extremen Bedingungen des Hochgebirges zu sehen. Die Alpen sind ein junges Faltengebirge, welches durch die tektonischen Käfte der Kontinetalverschiebung ab dem Tertiär entstanden sind. Dabei ist die Entwicklung noch nicht abgeschlossen, Hebungsprozesse und Abtragung gleichen sich in etwa aus. Die Alpen werden in Ost- und Westalpen untergliedert, wobei man die Berge in Deutschland, Österreich, Italien und Slowenien zu den Ostalpen zählt. Die Westalpen reichen dagegen von der Schweiz ausgehend über Frankreich bis zur Mittelmeerküste. Die Bergzüge der Ostalpen sind durch eine deutliche west-ost Richtung gekennzeichnet, wobei die zentralen Bergmassen höher sind als die nördlichen und südlichen Randgebirge. Da die Zentralalpen weiter emporgehoben wurden sind hier die ehemals überlagernden kalkreichen Deckschichten des Erdmittelalters inzwischen abgetragen und die silikatischen metamorphen Gesteine des Grundgebirges treten zu Tage. Dieser geologischen Vorgabe folgen auch die Pflanzen, so dass wir von einer ausgeprägten Kalk- und Silikatflora sprechen. Weitere gliedernde Faktoren sind die Höhenstufen mit ihren klimatischen Eigenschaften und das Nord-Süd-Gefälle. Die letzten zwei Millionen Jahre sind weltweit duch mehrere Kälteperioden gekennzeichnet, die mehrfach auftretenden Eismassen haben das Gebirge überformt und ihre Bewohner weitestgehend ausgelöscht. In den dazwischen liegenden Warmzeiten konnte die Pflanzen- und Tierwelt wieder vordringen. Vor allem in den Südalpen in den Bergzügen der Dolomiten und Bergamasker Alpen konnten sich einige Arten auch während der Eisvorstöße auf einzelnen Berggipfeln (Nunatakkern) behaupten, sie stellen heute die besonderen floristischen Raritäten dar. Die alpinen Pflanzen müssen sich dem alpinen Klima mit kurzer Vegetationszeit in ihren Reproduktionsverhalten anpassen, so sind alle morphologischen und physiologischen Anpassungen unter diesem Aspekt zu sehen. Auf bestäubende Insekten ist nicht immer Verlass, bei kaltnassen Verhältnissen fallen sie als Bestäuber aus, daher haben viele Pflanzenarten Strategien entwickelt, die ihnen trotz allem ein Fortbestehen ermöglicht. Neben den charakteristischen Pflanzen der einzelnen Vegetationsformen stellen die Anpassungen zum Überdauern in diesem extremen Lebensraum die Schwerpunkte des Vortrags, dabei beziehen sich die Verhältnisse vor allem auf den Ostalpenraum.

Alpenbotanik
Gentiana purpurea
Veranstalter
Naturmuseum Ulm
Veranstaltungsort
Kornhausgasse 3
89073 Ulm

Uhrzeit
15 - 17 Uhr

Eintritt
5,- € (Erwachsene)
Frühjahrsblüher - Vortrag
Fr. 28. März 2025
Naturmuseum Ulm

Die ersten Blüten im Jahr üben immer wieder von neuem ihren besonderen Reiz aus. Im Februar beginnt das Schauspiel in den Wäldern mit dem betörend duftenden Seidelbast, gefolgt vom Heer der Märzenbecher. Auf den Wacholderheiden und Magerwiesen wetteifern Küchenschelle und Frühlingsenzian miteinander, während die verschiedenen Bäume fast unbemerkt ihre zarten Blüten entfalten. Im Vortrag werden bekannte und unbekannte Pflanzen des Frühjahrs gezeigt. Ihre speziellen Ansprüche an den Lebensraum sowie ihre Strategien zur Bestäubung und Verbreitung werden an Beispielen aufgezeigt.
Am Sonntag, den 13. April 2025 findet eine gleichnamige Exkursion zum Thema statt, dabei werden die im Vortrag aufgezeigten Pflanzenarten mit ihren Besonderheiten am Standort gezeigt und erklärt.

Corydalis cava
Daphne mezereum
Primula elatior
Pulsatilla vulgaris
Veranstalter
Naturmuseum Ulm
Veranstaltungsort
Kornhausgasse 3
89073 Ulm

Uhrzeit
18 - 20 Uhr

Eintritt
5,- € (Erwachsene)
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